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In vielen Versicherungsvermittlerbetrieben spielt das Thema Social Media noch eine untergeordnete Rolle. Nur zu oft wird dieses Thema jungen Mitarbeiter:innen übertragen, um mal „irgendwas Modernes“ zu machen. Die sind meist mit der Komplexität einer strategischen Positionierung des Unternehmens und der darauf abgestimmten Kommunikation überfordert. Zudem sind sie stets „die Social-Leute“, deren Job man nicht ernst nimmt. 

Wir beleuchten deshalb einmal gemeinsam, wie dies besser gemacht werden kann.

Dazu nehmen wir uns ein kleines Kochrezept und benötigen folgende Zutaten: 

  • 1 Portion Einsicht
  • 1 gehäuften Esslöffel Strategie
  • 1 Liter Wertebasis
  • 2-4 saftige Themengebiete 

Mit der Einsicht ist es getan, wenn Sie als Leser eine Entscheiderposition in Ihrem Unternehmen innehaben. Denn dann sind Sie möglicherweise nach der Lektüre dieses Artikels bereit dazu, die folgenden Themen anzugehen. Wenn Sie diese Entscheidungsbefugnis nicht haben, leiten Sie unseren Artikel gerne weiter. Denn um alle nachfolgenden Themen zum Erfolg zu bringen, brauchen wir die bewusste Einsicht, dass Social Media kein gesondertes Thema sind und auch nicht einfach nur mit irgendeiner Content-Strategie bespielt werden darf. Social Media sind einer (!) der Bausteine für die gesamte Außenkommunikation des Unternehmens, im Rahmen einer vertrieblich-kommunikativen Gesamtstrategie in einem omnikanalen Kontext.

Diese Strategie gilt es zuerst zu entwickeln, bevor die Kommunikationsmaßnahmen mit größerem Aufwand betrieben werden. Wenn Sie bereits mittendrin sind in Ihrer digitalen Kommunikation, können Sie an dieser Stelle auch einfach einmal eine Reflexion der bisherigen Erkenntnisse durchführen und dann gegebenenfalls neu planen. Eine Strategie für die gesamte Außenkommunikation, die an möglichst allen Kundenkontaktpunkten eine einheitliche Story erzählt und über einheitliche Werte berichtet, ist essenziell, damit Sie Ihre Vermittlermarke sichtbar machen. Nur eine sichtbare Marke ist eine echte Marke.

Dafür braucht es immer auch eine Wertebasis, die auf den gemeinsamen Werten Ihres Unternehmens und den Werten Ihrer Zielgruppe, beziehungsweise Ihrer Kunden, basiert. In der Kombination aus Wertebasis, Ihren Zielen, dem Mehrwert, den Sie für Ihre Kunden bieten und einigen weiteren Faktoren, entsteht Ihre vertrieblich-kommunikative Gesamtstrategie. Diese wird dann im Zuge der Umsetzung an möglichst vielen Kontaktpunkten mit den Kunden nicht nur wahrnehmbar, sondern spürbar und erlebbar gemacht.

Um die Rolle der Person oder der Personen, die mit den Social Media betraut sind, in Ihrem Haus zu stärken und ihnen in der Innensicht und auch in der Außensicht die durch die Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen ein besseres Standing zu geben, empfiehlt es sich, neben den Social Media weitere Themenbereiche in den Verantwortungsbereich zu integrieren.

Dazu bietet sich die Kombination von bis zu vier Themenbereichen an, die nachfolgend aufgezählt werden:

  • Social Media: Je nach geschäftlicher Ausrichtung, sind unterschiedliche Kanäle für Ihr Unternehmen sinnvoll. In jedem Fall geht es in den Social Media um eine Außendarstellung Ihres Unternehmens und um ein Storytelling zu den jeweils agierenden Protagonisten. Wichtig ist auch stets der Dialog und nicht bloßes Senden, ohne zu Empfangen. Zeitnahe Interaktion ist ein Muss!
  • Presse: Das Thema Pressearbeit wird bei kleineren Unternehmen gerne an externe Dienstleister abgegeben. Dies hat den zentralen Nachteil, dass eine Person von außen selten bis gar nicht in der Lage ist, die internen Prozesse wirklich so zu durchdringen, wie jemand innerhalb des Unternehmens es nun tun vermag. Deshalb kann die Pressearbeit eine sinnvolle Ergänzung des Bereiches Social Media darstellen.
  • Reputation Management: Beim Reputationsmanagement geht es um das Sammeln von Online-Bewertungen, beziehungsweise Empfehlungen auf Plattformen wie Google My Business und vielen weiteren mehr. Zum Nachweis von Beratungsqualität sind nach außen öffentlich sichtbare Kunden-Feedbacks heutzutage ein Muss. Hier zahlt es sich aus, wenn eine Person innerhalb des Unternehmens stetig die Vertriebsmannschaft dazu anhält, das Thema ernst zu nehmen.
  • Employer Branding: Die Darstellung des Unternehmens als einen attraktiven Arbeitgeber gilt es ebenfalls in der digitalen Sphäre zu unterstützen. Hier kann bereits im Bereich der Social Media, der Presse und des Reputationsmanagements viel bewegt werden und so passt das Thema Employer Branding als Schnittstelle hier wunderbar als ein weiteres Thema mit dazu.

Sie sollten all diese Themen in Ihrem Unternehmen ernst nehmen und von versierten Personen betreuen lassen. Ob sie dafür anfangen und zuerst eine Stelle schaffen, die alle vier Themen spielt oder Sie die Themen aufteilen, ist Ihre Entscheidung. Jedoch macht es je nach Größe Ihres Unternehmens durchaus Sinn, hier ein bis zwei Vollzeitstellen zu schaffen, natürlich je nach Größe Ihrer sonstigen Vertriebseinheit.

Wichtig ist dabei jedoch ein Detail zu berücksichtigen: Die dort verantwortlichen Personen müssen Willens und in der Lage sein, die innerhalb der Belegschaft notwendigen Veränderungen, die für Themen wie Reputationsmanagement und Employer Branding erforderlich sind, aber eben auch für die Social Media, bei den Kolleginnen und Kollegen einzufordern. Dies erfordert ein nicht unerhebliches Durchsetzungsvermögen, viel gute Laune, manchmal auch Frustrationstoleranz und viel emotionale Intelligenz und Ausdauer. Veränderungen gehen nicht von heute auf morgen, aber sie sind Teil eines jeden erfolgreichen Unternehmertums.

Wenn Sie solch eine Veränderung für Ihr Unternehmen planen, zögern Sie nicht, uns für individuelle Tipps und fachliche Unterstützung ins Vertrauen zu ziehen!

Sebastian Heithoff

Sebastian Heithoff

Unternehmensberater Digital & Positionierung

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